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A-Z

Aa- Lava, Brockenlava , zähflüssige zu eckigen oder rundlichen Brocken erstarrende Lava

Abdruck, Erhaltungsform eines meist zerstörten Fossils in Form eines Negativabdrucks im Gestein.

Abiotikum, (griech. a bios „ohne Leben“) Bezeichnung für das Azoikum (Erdfrühzeit), da in der Erdfrühzeit noch kein Leben existierte.

Abraum, Gesteine, die Lagerstätter nutzbarer Mineralien überdecken oder durchsetzten.

Abraumsalze, Edelsalz, bei der Salzausfällung aus Meerwasser abgelagerte Salze. Nach Van t`Hoff geht die Salzausfällung in festgelegter Reihenfolge vor sich. Zunächst setzt sich Kalkgestein, dann Gips, Steinsalz, Anhydrit entsprechend nach der Löslichkeit der Salze in dieser Reihenfolge am Meeresgrund ab. Obenauf liegen die zuletzt ausgefällten Abraum- oder auch Edelsalze. Diese, vorwiegend Kaliumsalze, werden heute in Form von Kainit, Karnallit, Kieserit, Polyhalit, Sylvin u.a. im wesentlichen zur Herstellung von Dünger abgebaut.

Abrasion, (lat. abrasio „Abkratzung“) flächenartige Abtraguungstätigkeit der Brandung durch die Bewegung der Wellen. An Steilküsten ensteht dabei ein „Kliff“. Die dabei entstehende Abrasionsplatte wird dabei zunehemnd verbreitert und das Kliff gleichzeitig Richtung landeinwärts verlagert

Absatzgesteine, Sedimentgesteine, Gesteine die aus den Verwitterungsprodukten anderer Steine entstehen.

Abstammungslehre, Evolutionstheorie, nach der A. gehen alle Lebewesen aus einer oder mehreren Stammformen hervor. Erste derartige Ideen stammen bereits aus der griechischen Antike von den Philosophen Empedokles ( 483 – 424 v.Chr.) und Anaximander von Milet (610 – 546 v. Chr.). Vorreiter der modernen Evolutionstheorie sind Erasmus Darwin (1731 –1802) und Jean Baptiste Lamarck (1744 – 1829). Charles Darwin (1809 – 1882) revolutionierte mit seinem Buch 1859 veröffentlichtem Werk „ Die Entstehung der Arten“ die Vorstellungen des 19. Jahrhunderts. Heute wird die Evolutionstheorie bisweilen sehr frei ausgelegt.

Abtragung, Denudation, Verlagerung der durch Verwitterung zerkleinerter Gesteinsmassen durch die Schwerkraft, Wind, Wasser oder Eis (Gletscher).

Abyssisch ( griech. abyssos „grundlos“) Bezeichnung für „tief in der Erdkruste entstanden“. Z.B. für Tiefengesteine wie Granit und Diorit. Hypabyssisch dagegen bedeutet „in geringer Tiefe entstanden“.
Auch gebrächlich für Sedimente die in der Tiefsee abgelagert werden.

Acanthodier, Älteste bekannte Fische mit Kiefern (Gnathostoma) aus dem Silur bis Perm. Im Devon waren die A. die ersten im Süßwasser lebenden Fische.

Ader, kleinere Verweigung eines Ganges, einer mit Mineralien oder magmatischem Gestein verfüllten Spalte.

Achondrite (griech. chondros „Korn“), Chondrite sind Meteoriten die kleine silikatische Körner (Chondren) enthalten. Fehlen diese, spricht man von Achondriten.

Achsen, Geraden, die durch Kanten, Ecken oder Flächenmitten von Kristallen laufen. 1) Kristallographische Achsen geben die Raumrichtungen an und bilden das kristallographische Achsenkreuz. 2) Um die Drehachsen gedreht nimmt ein Kristall mehrmals die zur Ausgangstellung deckungsgleiche Stellung ein. 3.) An der Symmetreachse gespiegelt fallen die zwei Hälten eines Kristalls zusammen. 4.) Die optischen Achsen beschreiben die Richtungen, in denen keine Doppelbrechung stattfindet. 5.) optische Symmetrieachsen geben den Hauptbrechungsindizes im Kristall entsprechenden Richtungen an.

Acrania, heute lebende Schädellose Lanzettfischchen. Sie gehören zum Tierstamm der Chordata, Vorläufer der Wirbeltiere.

adult, im Sinne der Wachstumsstadien erwachsen

Adaptation, Anpassung in der Evolutionstheorie

Agglomerat (lat. agglomere „ dicht aneinanderdrängen“), Anhäufung von verfestigten vulkanischen Auswurfsprodukten, zum Beispiel Tuffgestein. Im weiteren Sinne eine mehr oder weniger unverfestigte Anhäufung von verschiedenste Gesteinsbruchstücken, sogenannter Klastika. Lava, die vulkanische Bomben enthält, nennt man Agglomeratlava.

agglutiniert, das Beteiligtsein von körperfremden Gegenständen beim Bau von Gehäusen von Organismen. Foraminiferen (Kammerlinge) z.B. besitzen agglutinierte Gehäuse aus kleinen Sandkörnchen.

Aggregat, grobe Kristallzusammenballungen schlecht ausgebildeter Kristallformen aufgrund gegenseitiger Behinderung durch fehlenden Platz.

Agnatha, ( griech. Kieferlose) Klasse primitiver fischähnlicher Wirbeltiere ohne Kiefer. Sie spielen als sehr frühe Stammform der Wirbeltiere ein wichtige Rolle. Sie erschienen erstmals im Oberkambrium bis Devon und treten im Oberkarbon erneut auf. Heute noch lebende Kieferlose sind die Neunaugen.

Aktualismus, Zweig der Geologie, die davon ausgeht das alle Vorgänge in der Natur im Wesentlichen den heutigen gleichen. In extremer Form gegründet von Ch. Lyell (1797 – 1875) mit seiner Lehre von der „uniformity“. Durch K. A. von Hoff (1822) kam due Wende zu einer toleranteren Vorstellung, die auch Veränderung zuläßt und versucht diese Mitzubedenken .

Aktuogeologie (lat. actualitas „Wirklichkeit“ ) Zweig der Geologie, der sich mit geologischen Abläufen der Gegenwart beschäftigt und durch die dabei gewonnenen Erkenntnisse Rückschlüsse auf die Vergangenheit schließt.

akzessorisch, Bezeichnung für Mineralien, die zwar verbreitet vorkommen, jedoch nur weniger als 1% Gewichtsanteil an Gesteinen besitzen.

Algen, Bryophyta, Abteilung der niedrigsten Form pflanzlichen Lebens ohne Gliederung in Stiel, Blätter und Wurzel (Thallophyten). Fossile Algen mit kalkigen (Kalkalgen) oder silikatischen Einlagerungen (Kieselalgen, Diatomeen) sind fossil erhaltungsfähig, manchmal sogar gesteinsbildend. Seit dem Präkambrium.

Algenkalk, 1.)durch fossil erhaltungsfähige Kalkalgen gebildetes Gestein. 2.) Kalkkrusten, die von marinen Blaugrünalgen (Cyanophyta) schichten förmig ausgeschiedenen werden bilden knollige bis nierenförmige Stromatholithen. Sie sind bereits Präkambrischen bekannt, treten aber auch im Paläozoikum und in der Trias auf. Heute noch lebende Stromathliten finden sich in der Shark Bay in Australien.

allochromatisch, Mineralien, deren Farbe nicht durch die typische Eigenschaft der reinen Minerals hervorgerufen wird, sondern durch Verunreinigung eines Fremdstoffs zustande kommt, nennt man allochromatisch. Entspricht die Farbe eines Minerals seiner Eigenfarbe, so nennt man es idiochromatisch.

allochthon (griech allos „anders“), vom Entstehungsort entfernt. Aus dem Zusammenhang gelöst, z. B. allochthone Gesteine.

allotriomorph (griech. idios „eigen“und morphe „Gestalt“) Bezeichnung für Minerale, die sich bei der Kristallisation in der Schmelze räumlich behindern und ihre typische Kritallform nicht ausbilden können. Minerale die sich in ihrem Wachstum nicht hemmen, dagegen nennt man idiomorph.

Alunitisierung, hydrothermale Umwandlung und Auslaugung der Nebengesteine in Erz-und Mineralgängen. Die dabei dem Nebengestein zugeführten Lösungen enthalten Schwefelsäure und Sulfate. Bei dem Vorgang der A. entsteht Alunit (Alaunstein KAl3(OH)6(SO4)2

Alluvium (lat. Angschwemmtes), das heutige Holozän . Jüngerer Abschnitt des Quartärs (1.7 Millionen Jahre bis heute)

amorph (griech. gestaltlos) nicht kristallin. Die Atome oder Moleküle in einem amorphen Mineral z.B. Obsidian ( Gesteinsglas)sind regellos miteinander verknüpft. Amorphe Stoffe sind isotrop und haben das Bestreben kristalline Struktur anzunehmen.

Amphibol, (griech. amphibolos „zweideutig“) Gesteinsbildende Minerale mit monoklinem oder rhombischem Kristallsystem. Sie besitzen einen großen Spaltinkel und ausgeprägten Pleochroismus. Z. B. Tremolit. Aktinolith (Strahlenstein), Hornblende, Hornblendeasbest, Glaucophan, Anthophyllit. Umwandlungsprodukte sind Biotit, Chlorit, Epidot, Kalzit, Limonit und Quarz.

Anatexis (griech.Aufschmelzung), Die Aufschmelzung von Gestein innnerhalb der Erdkruste und im oberen Erdmantel durch Druck und Temperaturveränderungen. Anatexite sind Gesteine mit hohem aufgeschmolzenem Anteil.

Anflüge, dünne mineralische Überzüge auf Kristallen anderer Art.

anisotrop: Eigenschaft von Kristallen, nach verschiedenen Richtungen, verschiedene physikalische Eigenschaften zu zeigen, z.B. ist die Härte von Disthen in Längsrichtung des Kristalls 4 – 4,5, in Querrichtung jedoch 6 –7.

Anlauffarben, Farbe der durch Oxidation von Erzmineralen auf deren Oberfläche sich bildende Oxidschicht. Bestimmungsmerkmal bei Erzen

Abraumsalze

Abraumsalze, Edelsalz, bei der Salzausfällung aus Meerwasser abgelagerte Salze. Nach Van t`Hoff geht die Salzausfällung in festgelegter Reihenfolge vor sich. Zunächst setzt sich Kalkgestein, dann Gips, Steinsalz, Anhydrit entsprechend nach der Löslichkeit der Salze in dieser Reihenfolge am Meeresgrund ab. Obenauf liegen die zuletzt ausgefällten Abraum- oder auch Edelsalze. Diese, vorwiegend Kaliumsalze, werden heute in Form von Kainit, Karnallit, Kieserit, Polyhalit, Sylvin u.a. im wesentlichen zur Herstellung von Dünger abgebaut.

Achat

Chemische Formel: SiO2
Mohshärte: 6,5 – 7,5
Spez. Gewicht: 2,6 – 2,65
Kristallsystem: trigonal, amorph
Strich: weiß
Bruch: muschelig, uneben, rauh
Spaltbarkeit: unvollkommen
Sonstige Eigenschaften: durchscheinend aber undurchsichtig, glasiger Fettglanz

Durch ihre farbenprächige, gebänderte Struktur sind Achate beliebte Ziersteine. Obwohl zur Erlangung ihrer oft so Farbenpracht meist auf künstlichem Wege durch Einfärben und Brennen etwas nachgeholfen wird. Durch brennen wird die natürliche Eigenfarbe der Achate verstärkt. Natürliche Farben der meisten Achate sind weißlich bis graue, bläuliche, rosa und rot -bräunliche Töne. Kräftige Farben sind meist orange bis rot. Dennoch können auch natürliche Achate in eher selteneren Fällen durchaus ein prächtiges Farbenspektrum aufweisen. Ihr relativ hoher Härtegrad eignet sich nicht nur zur Anfertigung von Gebrauchsgegenständen, sondern auch als Schmuckstein. Achate wurden schon vor 3000 Jahren in Ägypten zu Schmucksteinen, vor allem in einem aufwendigen Verfahren zu Gemmen und Gefäßen verarbeitet. Später übernahmen die Griechen und Römer dieses Handwerk des Achatschneidens, das bis in die heutige Zeit überlebte.

Profanerweise handelt es sich bei Achat lediglich um Quarz, das häufigste Mineral der Erdkruste. Allein seine Entstehungsweise ist für seine herausragende Schönheit verantwortlich.
Achat gehört zu den Chalcedonen, einer großen Gruppe dicht feinfaserig kristalliner Quarzminerale mit einer Vielzahl an Varietäten. Die Kristallstruktur umfaßt amorphe, mikrokristalline bis kryptokristalline Ausbildungen. Der rote bis rotbraune Carneol, der schwarze oder schwarzweiße Onyx, der dunkelrote oder grüne Jaspis, sie alle gehören zu den Chalcedonen. Der Achat zeichnet sich als solcher durch seine im Querbruch feinschalige, verschiedenfarbig parallelgebänderte Struktur aus. Unterschiedliche Farbtöne entstehen durch Beimengungen verschiedenster Elementen und Verbindungen wie Eisen- und Mangan-oxide und Hyroxide u.a.

Namen
Der Name des Achat geht auf den Fluss Achates in Sizilien, dem heutigen Dirillo zurück , der angeblich der erste Fundort von Achaten gewesen sein soll. Eine andere Geschichte erzählt, dass die Römer auf der Straße zwischen Trier und Mainz Achate fanden und meinten, dass diese den Steinen des Achates ähnlich sind. Die Natur hat Achate in unendlicher Vielgestalt geschaffen. Kaum ein Achat gleicht dem anderen, demnach werden für den Achat je nach Aussehen verschiedenste Bezeichnungen gebraucht.

Moosachat oder Dendritenachat: Steine mit pflanzenähnlichen Einschlüssen. Durch Lücken zwischen winzigen Kristallen können Lösungen von braunem oder bräunlichrotem Eisenoxid bzw. Eisenhydroxid oder schwarzem Manganoxid in den Kristall eindringen. Durch Auskristallisieren der Verbindungen entstehen bäumchenartig verzweigte Strukturen, sogenannte Dendriten.
Bandachat: Steine, deren Bänderzeichnung parallel zur Außenwand verläuft.
Enhydros: Wasserstein Achatmandel mit eingeschlossenem Wasser gefüllt, das durch die Wände sichtbar ist. Sie trocknen an der Luft leicht aus.
Festungsachat: Mit Zeichnung, die an Bastionen und alte Festungsanlagen erinnern.
Röhrenachat: Von schlauchartigen Zufuhrkanälen durchsetzter Achat
Sardstein: Achat dessen Innenbänder geradlinig verlaufen
Trümmerachat: Zunächst zerbrochene Achatmandel , die auf natürlichem Wege durch Kristallbildung wieder „verkittet“ wurde.
Sternachat: Bei Ausfüllung des Inneren einer Achtmandel kann diese durch die Ausdehnug der Kristalle geprengt werden, dabei entstehen sternförmige Strukturen.

Entstehung von Achat

Achate entstehen in sehr alten vulkanischen Ergußgesteinen. An der Erdoberfläche austretendes Magma enthält oft eine große Menge an heißen Gasen, die durch den Wegfall des Druckes aus der glühend heißen Lava entweichen. Die Ausdehnug dieser Gase führt durch das schnelle Erstarren vor allem stark silikathaltiger Lava zur Bildung von blasenförmigen Hohlräumen im Gestein. Die Hohlräume werden durch Ausscheidungen von an Mineralen gesättigtem Wasser allmählich mit Kristallen von Quarz (Zeolithe), Kalkspat, Delessit (einem dem Chlorit ähnlichen Glimmer von grüner Farbe), oder eben Achat ausgefüllt. Man spricht wegen dieser meist hellen, ovalen Einschlüsse im dunklen Lavagestein auch von Mandelsteinen. Die farbenprächtige Bänderung entsteht durch den variierenden Gehalt unterschiedlichster im Wasser gelöster Stoffe, die mit dem Silikat schichtenweise nach innen aufeinander abgelagert werden. Achate sind sehr häufig in sogenannnten Melaphyren oder eben Mandelsteinmelaphyren zu finden. Im deutschen Sprachgebrauch ist dies ein dichtes bis feinkörniges, mitunter auch porphyrisch ausgebildetes Ergußgestein, das viel Feldspat Augit und Olivin enthält. Diese Gesteine kamen zwischen Karbon und Tertiär (meist im Perm vor 290 – 250 Millionen Jahren) während eines Zeitraums von ca. 200 Millionen Jahren bei Vulkanausbrüchen an die Erdoberfläche. Zusammen mit Diabasen werden sie auch als Paläobasalte bezeichnet. Auch in Spalten und Ritzen, kurz in allen Hohlräumen basischen Vukangesteins, aber auch in kieselsäurehaltigen Sedimenten können Achate entstehen. Bei der Verwitterung des Gesteins werden die knollenförmigen Einschlüsse letztendlich frei. Wegen ihres wiederstandsfähigen Kristallgefüges und der damit verbundenen Härte des Minerals kann die Verwitterung nur schwerlich angreifen. Oft werden sie über Flüsse transportiert und in Seifen angehäuft.

Holzachat, Achat als Versteinerungsmittel

Einer weiteren Entstehungsmöglichkeit von Achat verdanken wir eines der beindruckensten Naturdenkmäler unserer Erde. Im „Petrified Forest“ des gleichnamigen Nationalparkes in Arizona sind die versteinerten Stämme eines ganzen Waldes zu bewundern. Die Bäume, vorwiegend Vertreter der ursprünglichen, als lebendes Fossil und Zierpflanze (Zimmertanne) bekannten Nadelbaumart Araucaria, wurden im Jura von vukanischer Asche eingeschlossen. SiO2-haltiges Sickerwasser drang in das Holz ein und verwandelte die vermodernden Zellstrukturen durch Achat, Karneol, Opal und ähnliche Minerale in ein farbenprächtiges Muster der typischen Holzstruktur.

Achate bilden Drusen
Hohlräume in denen sich Achat bildet werden oft nicht vollständig mit Achat ausgefüllt. Im Inneren einer Geode, wie man solche Mineralknollen auch nennt bleibt oft ein Hohlraum. In ihm wachsen dann sehr schöne Kristalle von Bergkristall, Amethyst, Rauchquarz, Calcit, Hämatit, Siderit oder Zeolithen. Solche hohlen Kristallgeoden nennt man Drusen.

Ähnliche Minerale
Dem Achat ähnliche Minerale sind vor allem andere Chalcedone wie Onyx oder Karneol, die ist jedoch ohne hin nur eine Frage der Bezeichnung. Von ähnlicher Substanz sind amorphe vulkanische Gläser wie Obsidian. Der ebenfalls amorphe Opal unterscheidet sich in seiner Zusammensetzung von Chalzedon durch in den Kristall eingebautes Wasser. Dem Chalzedon fehlt das typische Irisieren des Opal.

Überlieferung und Esoterik

Schon seit fast 2000 Jahren werden dem Achat gewisse Heilwirkungen zugeschrieben. Plinius (23-79 n.Chr) würdigt
den Stein als Hilfe bei Spinnen und Skorpionbissen. Nach Orheus-Lithika (400 n.Chr.) soll der Stein den Mann liebreizend machen für die Frau. Nach Psellus (1050 ) heilt der Achat das Fließen der Augen und den Kopfschmerz. Nach Hildegard von Bingen(1098) schützt der Stein vor Epilepsie, Wahnsinn und Mondsucht und in Form eines Kreuzes durch den Raum getragen gar vor Dieben. Der stein ist rotfarb als ein margran apfel /
und ist hol unnd hat ein klein stein in im der schlottert inwendig.
Konrad von Megenberg Domherr zu Regensburg *1309, +1374 schreibt über den „Echiten“:
Er hilfft den schwangern frawen kreftiglich das in die geburt nit abgehe /
oder das sie nit not leiden mit dem gebern. Er will auch das der mann in trag an der lincken seiten /
er macht die leut messig an trincken und macht sighaft. Er meret auch den reichtumb unnd bringet genad / und er sicheret auch und bewaret die kind vor schaden.
Achate finden eine Vielzahl von an Anwendungsgebieten in der Steinheilkunde. Es scheint als wäre geradezu zu für jede Krankheit ein Achat gewachsen.

Vorkommen: weltweit, schöne Achate kommen aus Brasilien (Dendriten-, Flammenachat), Uruguay, China, Indien, Madagaskar, Mexiko, USA, Ausrealien, Mongolei, Steiermark; Österreich
Vorkommen in Deutschland: Donnersberg/Pfalz, Eckersweiler/Hunsrück, Halsbach bei Freiberg/ Sachsen (Korallenachat), Schöngleina/Thüringen, Senftenberg/ Niederlausitz, St. Egidien & Hohenstein-E/ Sachsen Oberthal/Saarland, Rockenhausen und Donnersberg/Pfalz, Oberthal/Saarland, Riedertal/Rheinland-Pfalz, Schneekopf/ Thüringer Wald, Mettweiler/Pfalz (Augenachat), Sulzburg/Schwarzwald, Calau/Niederlausitz

Industrielle Bedeutung: Als Schmuckstein und für allerlei dekorative Gebrauchgegenstände. In diesem Zusammenhang sind die traditionellen achatverarbeitenden Betriebe Idar-Obersteins von großer Bedeutung. Erstmals urkundlich erwähnt wurden sie 1548. In der Technik wird Achat wegen seiner Härte als Material für Lager verwendet.

Algen

Algen, Bryophyta, Abteilung der niedrigsten Form pflanzlichen Lebens ohne Gliederung in Stiel, Blätter und Wurzel (Thallophyten). Fossile Algen mit kalkigen (Kalkalgen) oder silikatischen Einlagerungen (Kieselalgen, Diatomeen) sind fossil erhaltungsfähig, manchmal sogar gesteinsbildend. Seit dem Präkambrium.

allochthon

allochthon (griech allos „anders“), vom Entstehungsort entfernt. Aus dem Zusammenhang gelöst, z. B. allochthone Gesteine.

allotriomorph

allotriomorph (griech. idios „eigen“und morphe „Gestalt“) Bezeichnung für Minerale, die sich bei der Kristallisation in der Schmelze räumlich behindern und ihre typische Kritallform nicht ausbilden können. Minerale die sich in ihrem Wachstum nicht hemmen, dagegen nennt man idiomorph.

Alluvium

Alluvium (lat. Angschwemmtes), das heutige Holozän . Jüngerer Abschnitt des Quartärs (1.7 Millionen Jahre bis heute)

Amesit

(Mg/Al)3(OH)4(Si2O5) ) ist ein weisser oder hell- bis dunkelgrüner Serpentin mit Perlglanz. Der Name geht auf James Ames, einen Minenbesitzter zurück. Er ist durchsichtig bis durchscheinend und kann neben Magnesium auch Aluminium enthalten. Die Struktur ist blättrig mit vollkommener Spaltbarkeit. Seine Härte beträgt 2,5 -3 und sein Kristallsystem ist triklin. Zur Amesitgruppe gehören unter anderem Fraipontit und Kronstedtit:

amorph

amorph (griech. gestaltlos) nicht kristallin. Die Atome oder Moleküle in einem amorphen Mineral z.B. Obsidian ( Gesteinsglas)sind regellos miteinander verknüpft. Amorphe Stoffe sind isotrop und haben das Bestreben kristalline Struktur anzunehmen.

Amphibol

Amphibol, (griech. amphibolos „zweideutig“) Gesteinsbildende Minerale mit monoklinem oder rhombischem Kristallsystem. Sie besitzen einen großen Spaltinkel und ausgeprägten Pleochroismus. Z. B. Tremolit. Aktinolith (Strahlenstein), Hornblende, Hornblendeasbest, Glaucophan, Anthophyllit. Umwandlungsprodukte sind Biotit, Chlorit, Epidot, Kalzit, Limonit und Quarz.

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