Isotropie, Anisotropie und Pleochroismus

Ganz allgemein nennt man Kristalle die in Quer-und Längsrichtung unterschiedliche physikalische Eigenschaften zeigen, anisotrop. Minerale deren physikalische Eigenschaften in allen Richtungen gleich sind, nennt man dagegen isotrop. Dies gilt auch für Härte, Spaltbarkeit und Brechungsverhalten von Licht an den Kristalloberflächen. Optisch isotrope Minerale zeigen beim Lichteinfall längs oder quer zur Kristallrichtung kein unterschiedliches Verhalten des Lichts. Die Kristalle des kubischen Kristallsystems sind isotrop.
Dreht man beispielsweise den optisch anisotropen Cordieritkristall, so verändert dieser seine Farbigkeit je nach Ansichtsperspektive von bläulich zu gelblich. Dies hängt mit unterschiedlicher Absorbtion von Licht zusammen, das aus verschiedenen Richtungen in den Kristall einfällt, zudem wird das einfallende Licht polarisiert. Diesen Effekt nennt man bei zwei auftretenden Farben Dichroismus, bei vielen auftretenden Farben Pleochroismus. Beispiele für Mineralien mit Pleochroismus sind Alexandrit, Hiddenit, Kunzit, Rubin, Saphir und Turmalin