Urformen der Weichtiere aus dem Kambrium existieren noch heute

Aus einem im Kambrium auftretenden Urweichtier entwickeln sich während des Kambriums alle uns heute bekannten Weichtiere, die Schnecken (Gastropoda), Muscheln (Bivalvia=Zweiklapper) und Tintenfische (Cephalopoda=Kopffüßer). Dieses Urweichtier ist ein schneckenartiges Tier mit einer Panzerplatte auf dem Rücken. Erst 1952 wurde mit der Entdeckung der Urschnecke Neopilina galathea eine neue Weichtierklasse eröffnet. Das Tier war somit längere Zeit der einzige Vertreter einer
höheren systematischen Einheit, der Klasse der Einplattenträger (=Monoplacophora).
Auch die heute noch lebenden Schneckenartigen, wie Patella, die Napfschnecke, die sehr häufig auf von Meerwasser umspülten Felsen anzutreffen ist und Haliotis, das Seeohr, das in Restaurants als
„Abalone“ angeboten wird, gehören zu den wenigen letzten Überlebenden dieser Urschnecken. Die Rückenplatte der Käferschnecke Chiton ist in sieben oder acht bewegliche Teilplatten gegliedert. Auch sie kennen wir fossil überliefert schon aus dem Kambrium.

Midas-Meerohr, Haliotis midae
Midas-Meerohr, Haliotis midae Länge 16 cm; Südafrika (Bild: Wikimedia User H. Zell Lizenz CC BY-SA 3.0)
Käferschnecke Tonicella lineata
Eine Käferschnecke  (Bild: Wikimedia User Matt KnothLizenz CC BY-SA 2.0)