Plutonite (Tiefengesteine) und die magmatische Abfolge

Plutonite sind Gesteine, die aus flüssigem Magma in vulkanischen Schloten und Klüften in unteren Bereichen der Erdkruste erstarren. Der Name geht auf Pluto zurück, den griechischen Gott der Unterwelt. Die hohen Temperaturen in den tieferen Schichten der Erdkruste halten das Magma länger flüssig. Die längere Erstarrungszeit des Magmas fördert die Ausbildung großer, gut ausgebildeter Kristalle, da sich die Elemente sozusagen „in aller Ruhe“ zusammenfinden und zu Kristallen ordnen können. Sie sind im Unterschied zu den Vulkaniten grobkörnig und mit dem bloßem Auge gut sichtbar. Die Erstarrungszeit von Magma kann einige tausend Jahre betragen. Die Reihenfolge der Kristallisation der Mineralien ist fest definiert, man nennt sie die magmatische Abfolge oder magmatische Differentiation.

Als erstes fallen metallische Erze aus, wie Magnetit (Magneteisenoxid), Titanit, ein Titansilikat oder das Stahlveredlererz Zirkon aus.

 

Darauf folgen die dunklen Minerale wie Glimmer z.B. Biotit, Pyroxene wie Augit und Amphibole wie Olivin und Hornblende.

Zu guter letzt auch Quarz. Da sich der Quarz im Gestein zwischen den bereits entstandenen Kristallen sozusagen mit Gewalt Platz schaffen muß, kann er in Plutoniten niemals seine typische Kristallform ausbilden. Er erscheint durch den geringen Lichteinfall als graue Flecken im Gestein.

Weil Plutonite nicht wie Vulkanite aus fließender Lava entstehen, ist kein Fließgefüge erkennbar. Die Kristalle liegen ohne Richtungseinregelung durcheinander im Gestein. Auch die bei Vulkaniten von Gasblasen stammenden Poren fehlen bei den Plutoniten. Das Gefüge ist sehr dicht und kompakt. Die wichtigsten Plutonite sind Granit , Syenit, Diorit, Gabbro und Peridotit. Ihr Quarz-, und Silikatgehalt und damit auch ihre Helligkeit und der Säuregrad nimmt in dieser Reihenfolge ab. Tiefdunkle, oder auch ultramafische Gesteine enthalten gar keinen Quarz mehr. Man nennt sie deshalb auch ultrabasisch, da sie in wässriger Lösung nicht sauer, sondern basisch (Base) reagieren. Die Übergangsformen von einem Gestein zum anderen sind fließend. Ihre genaue Bestimmung ist deshalb sehr aufwendig und kann oft nur im Labor erfolgen.