Das Tönen von Mineralen durch Bestrahlen

In einem Bergkristall kann das Kristallgitter durch lang anhaltende natürliche radioaktive Bestrahlung aus dem umgebenden Gestein während seiner Entstehung gestört werden. Ein solcher Bergkristall erscheint rauchig getrübt (Rauchquarz) oder schwarz (Morion). Diese Tönung kann natürlich auch durch künstliche Bestrahlung erzielt werden. Die Farbwirkung kann aber auch durch künstliche Bestrahlung erzeugt und verstärkt werden. Dafür wird meist Elektronen- oder Gammastrahlung benutzt und führt zu keinerlei Radioaktivität in den Steinen. Auch die Farbe anderer Minerale läßt sich auf diese Weise beeinflussen. So wird Halit (Steinsalz) bei Bestrahlung blau und die Eigenfarbe von Rubinen und Saphiren durch Bestrahlung kräftiger. Der Effekt beruht darauf, dass durch die Strahlen Atome oder Ionen des Kristallverbandes aus ihrer Bindungsposition herausgelöst werden. Die entstehende Lücke wird mit freien Elektronen aufgefüllt. Freie Elektronen absorbieren Lichtwellen und lassen den Kristall an jenen Stellen dunkler oder farbig erscheinen. Künstlich bestrahlte Mineralien sind auf dem Markt sehr häufig. Bei tiefschwarzen Bergkristallen, sog. Morions handelt es sich meistens um künstlich bestrahlte Kristalle.