Kalkstein aus Plankton

Das Meer, das bereits im Jura große Teile Mitteleuropas überflutete breitet sich weiter aus. Weite Teile Europas sind nun von einem Flachmeer bedeckt. Im Alpenraum entstehen bereits im Jura riesige Tröge, die nun alle miteinander verbunden sind. Typisch und daher namengebend für die Kreide ist die Ablagerung sehr heller Kalksteine, sogenannter Schreibkreide. Berühmt sind die Kreidefelsen von Rügen, die fast vollständig aus Gehäuseresten planktonischer Einzelliger, den  Kalkflagellaten (Coccolithophoriden) bestehen.

Kreidefelsen auf Rügen
Kreidefelsen auf Rügen (Bild: Wikimedia User Lapplaender CC BY-SA 3.0 de)

Diese feinkörnigen Kalke werden vorwiegend im Campan (vor ca. 70 Millionen Jahren) im Bereich der sogenannten Niederländisch-Baltischen Rinne, einer Meeresstraße zwischen Mittelschweden und Harz abgelagert. Diese Kalksteine beinhalten große Mengen an Feuerstein, amorpher bis feinkristalliner Kieselsäure. Das Ausgangsmaterial stammt aus den silikatischen Skelettresten von Radiolarien, ebenfalls planktonisch lebender einzelliger Lebewesen. Andererorts spielen auch vulkanische u.a. Gesteine eine gewisse Rolle.

 

 

Feuersteinfeld auf Rügen
Feuersteinfeld auf Rügen (Bild: Wikimedia User Holger Casselmann CC BY-SA 3.0)
RadiolarienHaeckel
Radiolarien (Ernst Haeckel)