Sedimentgesteine (Sedimentite)
Sedimentite sind jene Gesteine, die uns in der Natur wohl am häufigsten begegnen. Dreiviertel der Erdoberfläche wird von Sedimenten unterschiedlichsten Ursprungs bedeckt. Am Anfang bestand die Erdoberfläche wohl ausschließlich aus magmatischen Gesteinen. Aus ihnen erst bildeten sich im Lauf der Jahrtausende die ersten Sedimentgesteine. Sie entstehen durch die Zerstörung anderer Gesteine in Folge von Verwitterung oder biogen aus Abscheidung von Organismen, z.B. Muschelschalen und andere Skelettreste. Die aus dieser Zerstörung hervorgehenden Lockermassen oder Sedimente werden als mannigfaltiges Gesteinsmaterial, als Sediment abgelagert und zum Teil erneut verfestigt. Die verfestigten Sedimentite können natürlich auch mehrmals abgetragen werden und erneut Sediment bilden (siehe klastische Sedimente). Die Zerstörung, Verwitterung oder Erosion genannt, geht auf die Einflüsse folgender natürlicher Faktoren vor sich: Man unterscheidet physikalische, biologische und chemische Verwitterung. Wie schnell ein Gestein verwittert hat mit seiner Härte, seiner chemischen und mineralischen Zusammensetzung zu tun. Jede Verwitterungsform wirkt sich sehr spezifisch auf bestimmte Gesteine aus.
- Sediment aus Austernschalen (Bild: Wikipedia User Pinpin Lizenz CC-BY-SA-2.5)
- geschichtetes Muschelkalk-Sediment (Bild: Wikipedia User Schmidti Lizenz CC-BY-SA-3.0)
- Nummulithenkalk (Bild: Wikipedia User Hugo Soria Lizenz CC-BY-SA-3.0)
- Diatomeen, Kieselalgen (Bild: Wikipedia User Dark Tranquillity Lizenz CC BY-SA 3.0 )
- Verwitterung von Sandstein mit Ausbildung von Tafoni (Bild: Wikipedia User Chris Gunns Lizenz CC-BY-SA-2.0)
- geschichtete Ton-Sedimenten, Petrified Forest Nationalpark, Arizona, USA (Bild: Wikipedia User puroticorico Lizenz CC-BY-SA-2.0)
Das aus der Verwitterung entstehende Gesteinsmaterial unterschiedlicher Größe wird durch Wasser, Wind und Eis transportiert. Dabei werden die Bruchstücke ihrer Größe nach sortiert und abgelagert. Auf diese Weise entstehen Schotterhalden, Kiesbänke u.a.. Man unterscheidet dabei nicht verfestigte Lockergesteine, sogenannte klastische Sedimente und durch Ton, Kalk oder Kieselsäure verbundene Gesteinsneubildungen, die verfestigten Trümmergesteine. Lockergesteine können durch vergleichsweise niedrigen Druck darüberliegender Gesteinsschichten in den oberen, oberflächennahen Bereichen der Erdkruste verfestigt werden, ohne ihre Mineralische Zusammensetzung im wesentlichen zu verändern. Diesen bis zu Jahrmillionen andauernden Vorgang nennt man Diagenese. Der Begriff ist aus den Griechischen abgeleitet und bedeutet soviel, wie „nach der Entstehung“.
Unabhängig davon, ob es sich um Lockergesteine oder verfestigte Gesteine handelt werden diese nach Korngrößendurchmesser in Pelite (<0,2mm), Psammite (0,02 – 2mm) und Psephite (>2mm) unterteilt.
Unterteilung der Lockergesteine oder klastischen Sedimente
Je nach Größe der Gesteinsfragmente werden die klastischen Gesteine folgendermaßen untergliedert:
Bei einer Größe von über 60mm Durchmesser spricht man ganz einfach von Steinen oder großen und kleinen Blöcken. Man unterscheidet weiterhin Kies (2 – 60mm), Sand (0,06 – 2mm) und Schluff (0,002 – 0,06mm).
Unterteilung der verfestigten Trümmergesteine
Bei den verfestigten Trümmergesteinen handelt es sich durchwegs um Gesteinsneubildungen. Aufgrund viefältiger Unterschiede in deren Zusammensetzung können sie nicht allein nach Korngröße unterschieden werden. Trotzdem nimmt die Korngröße ihrer Gefüge in folgender Reihenfolge ab. Man unterscheidet Brekzie, Konglomerat, Sandstein, Arkose, Quarzit, Schieferton und Tonschiefer.
- Brekzie (Bild: Wikipedia User Haneburger gemeinfrei)
- Konglomerat (Bild: Wikiperdia User BeeKaaEll Lizenz CC-BY-SA-3.0)
- Sandstein (Bild: Wikipedia User Zumthie gemeinfrei)
- Arkose (Bild: Wikipedia User James St. John Lizenz CC-BY-SA-2.1)
- Quarzit (Bild: Wikipedia User PhilMair Lizenz CC BY-SA 3.0)
- Tonschiefer (Bild: Wikipedia User Gretarsson Lizenz CC-BY-SA-3.0)
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