Temperaturverwitterung

Die verschiedenen Komponenten der Gesteine besitzen unterschiedliche chemische Zusammensetzung und damit auch unterschiedliche physikalische Eigenschaften. Beispielsweise dehnen sich Feldspat, Quarz und Glimmer, die Mineralien aus denen Granit besteht, bei Erwärmung unterschiedlich aus.
Im Gefüge treten dabei große Spannungen auf. Temperaturschwankungen können somit selbst auf dieses zunächst harte, scheinbar unzerstörbare Gefüge zerstörerisch einwirken. Der ständige Wechsel von Ausdehnung und Schrumpfung macht das Gestein schnell mürbe und es zerfällt an dessen Oberfläche in seine Bestandteile zu Grus, einem grobkörnigen Substrat aus den Einzelkristallen. Die Vergrusung gibt verwitternden Granitblöcken ihre typische Wollsackform. Die im Grus vorliegenden Glimmer quellen zudem durch Wasseraufnahme auf und fallen bei Trockenheit wieder zusammen. Diese ständige mechanische Beanspruchung des Materials führt schnell zum Zerfall des Glimmers. Auch Feldspat verwittert relativ leicht, allerdings auf chemische Weise. Was langfristig verbleibt ist Quarz. Er ist durch seine Härte, seine Unempfindlichkeit gegen Säuren und aufgrund seiner kompakten Kristallstruktur durch Erosion nur sehr schwer angreifbar. Nicht nur wegen des ohnehin großen Anteils von Kieselsäure an der Erdkruste, sondern auch wegen seiner hohen Widerstandsfähigkeit ist Quarz das häufigste Mineral in den Sedimenten der Erdoberfläche.